Bereits mit der Eröffnung der Gotthardbahn 1882 hielten die Gotthardschnellzüge nicht in Altdorf, dem Kantonshauptort, sondern im touristisch bedeutenderen Flüelen. Der Ruf nach einer schnellen und komfortablen Verbindung zwischen Flüelen und dem vom Bahnhof entfernten Ortskern von Altdorf wurde laut. Insbesondere die «hervorragende Bedeutung der Tellspiele» (Zitat aus dem Emissionsprospekt), das Telldenkmal, das Kollegium und das kantonale Museum sollen den Einheimischen und dem Tourismus besser erschlossen werden.
Nach mehreren Anläufen auswärtiger und einheimischer Initianten erhielten die Altdorfer Ingenieure Dominik und Wilhelm Epp Ende 1904 die eidgenössische Konzession einer elektrischen Strassenbahn von Altdorf nach Flüelen. Am 14. November 1905 fand die Gründungsversammlung der «Strassenbahn Altdorf-Flüelen Aktiengesellschaft» statt. Das Rollmaterial bestand aus vier zweiachsigen Motorwagen, zwei offenen Anhängewagen und einem offenen Güterwagen. Nach nur neun Monaten Bauzeit konnte der Betrieb am 25. August 1906 aufgenommen werden.
Bereits 1938 stellte sich zum ersten Mal die Frage einer Umstellung auf Autobusbetrieb. Zudem liebäugelte man immer mit einer zusätzlichen Verbindung vom Telldenkmal zum Bahnhof Altdorf. Auch waren die Gemeinden Schattdorf, Bürglen, Attinghausen und Seedorf unzureichend oder gar nicht von öffentlichem Verkehr erschlossen. Die eidgenössische Oberpostdirektion zeigte aber auf Anfrage kein Interesse, einen Busbetrieb in Regie- oder Postautohalterform einzurichten. Der Verwaltungsrat suchte weiter nach zukunftsfähigen Ersatzlösungen und prüfte sowohl den Einsatz von Trolley- als auch Gyrobussen. Auf besonderes Interesse stiess die Versuchsfahrt mit dem von der Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) erbauten Prototyp eines Gyrobusses.
Der Gyrobus wird von einem Elektromotor angetrieben, der seine Energie aus dem von einem Schwungrad angetriebenen Generator bezieht. Das Schwungrad wird jeweils an den grösseren Haltestellen über Kontaktschleifer auf dem Fahrzeugdach «aufgeladen», beschleunigt. Das Versuchsfahrzeug der MFO verkehrte während 14 Tagen und erfuhr viel Goodwill in der Bevölkerung. Trotzdem entschied sich der Verwaltungsrat am 22. Juli 1950 für die Umstellung auf einen Autobusbetrieb. Vorab wirtschaftliche und sicherheitsmässige Überlegungen führten zu diesem Entschluss. Gleichzeitig wurde das Netz auf die Gemeinden Bürglen und Schattdorf ausgedehnt. Bereits Ende März 1951 fand die Umstellung statt und am 20. Mai desselben Jahres (Fahrplanwechsel) konnten die drei neuen BERNA-Grossraum-Autobusse ihren Betrieb aufnehmen. Wenige Tage zuvor, am 7. Mai, wurde die Strassenbahn Altdorf-Flüelen AG ehrenvoll verabschiedet und in die neue AUTO AG URI umgewandelt.
Erst entwickelte sich der Reiseverkehr erfolgreich; die steigende Nachfrage machte die Beschaffung und den Einsatz weiterer Fahrzeuge notwendig. Ab Mitte der 60er Jahre hingegen trat eine Stagnation ein; die Verkehrserträge und die Betriebsaufwendungen klafften – je länger je mehr – auseinander und der Verwaltungsrat stellte an der Generalversammlung 1970 den Antrag zur Auflösung der Gesellschaft und zum Verzicht auf die Erneuerung der Konzession.
Die Generalversammlung vom 26. Juni 1970 entschied anders; Der Kanton und die Gemeinden beauftragten eine «Weiterführungskommission», und die öffentliche Hand (Kanton Uri und anliegende Gemeinden) übernahm mit 70% des Aktionariates die Mehrheit. Sowohl Finanzierung als auch Abgeltung der AUTO AG URI wurden auf ein neues, tragfähiges Fundament gestellt.